Einblicke in Bestandesgrößen der Biohühnerhaltung:
Besatzdichte im Vergleich.
In unserem Betrieb legen wir Wert auf viel Platz für die Tiere im Stall.
In der folgenden Tabelle sehen Sie einen Größenvergleich:
|
Gallina- der Hühnerhof |
Bio- Großproduzenten
|
Tiere/m² Stallboden |
4,6 |
12² |
Max. Tiere/Stallabteil |
680 |
3000² |
Gesamtbestand |
1900 |
bis 350.000³ |
Pro Stallabteil erlauben die Bioverordnungen 3000 Hennen. Mehrere Stall-abteile pro Gebäude sind möglich. Dies ist heute Standard in der Produktion. In der Biobranche hat ein Strukturwandel stattgefunden. Vor ca. 30 Jahren brachten engagierte Ökopioniere die Biobewegung mit viel Engagement in Schwung. Die Betriebe waren meist klein und alternativ und Bio war ihr Herzensanliegen.
Heute wird in der Ökobranche die Massentierhaltung praktiziert. Mit über 4 Mil- lionen Biohennen und über einer Milliarde erzeugter Bioeier pro Jahr ist es
ein riesiges Geschäft geworden. Bioeier finden sich mittlerweile nicht nur im
Naturkostfachhandel, sondern auch in den Supermärkten und Discountern. Es stellt sich die Frage, kann in den Betrieben auch gut für das Wohl der Hennen gesorgt werden?
Quellenverzeichnis:
2) foodwatch Report 2015, gefunden unter http://www.foodwatch.org am 20.03.2017
3) Was macht bäuerliche Geflügelhaltung aus?, Prof.Dr.agr.Bernhard Hörnig gefunden bei http://innoforum-brandenburg.de am 20.03.2017
Bestandesgrößen Biolegehennen 2015 in Deutschland:
Hennen- haltungsplätze von…bis |
Anzahl der Betriebe |
Anzahl der Legehennen |
3 000 bis 5 000 |
64 |
174 692 |
5 000 bis 10 000 |
101 |
526 711 |
10 000 bis 30 000 |
173 |
2 240 665 |
30 000 bis 50 000 |
20 |
578 501 |
50 000 bis 100 000 |
3 |
Zahlenwert unbekannt oder geheim zu halten |
100 000 bis 200 000 |
1 |
Zahlenwert unbekannt oder geheim zu halten |
Zusammen |
362 |
3 760 796 |
Quelle: Distatis, https://www.destatis.de am 25.02.2017
Die durchschnittliche Bestandesgröße in der ökologischen Hühnerhaltung lag 2015 bei 13.548 Hennen pro Betrieb.
Quelle: foodwatch Report 2015, gefunden unter http://www.foodwatch.org am 20.03.2017
Die Anzahl der Biolegehennen-Betriebe mit Beständen unter 3000 Tieren wurden im Jahr 2013 bei der Agrarstruktuerhebung mit rund 300 erfasst. Die Anzahl der Tiere schätzt das KÖN auf rund 100.000.
Quelle: Marktdaten 2015, KÖN, gefunden unter http://www.oeko-komp.de am 20.03.2017
Mögliche Probleme in großen Biohennenbeständen:
- mangelnde Auslaufnutzung? Mangelnder Pflanzenbewuchs und zu wenig
Deckung in den Ausläufen sind ein Grund für zu wenig Auslaufnutzung. Außer-
dem trauen sich die Hennen bei intensiver Stallbelegung wegen zu viel Stress
im Stall teilweise nicht in den Auslauf, weil sie von anderen Hennen gehackt werden. In der Folge ist artgerechte Nutzung der Ausläufe nicht gegeben.
- intensive Haltung mit großen Besatzdichten und schlechter Tiergesund- heit? Erlaubt sind in der Biohaltung im Stall 6 Hennen pro m² begehbare Fläche. In der intensiven Haltung werden Volierensysteme im Stall benutzt, mit mehreren Etagen begehbarer Fläche. Dadurch sind Aufstallungen von 12 Hen- nen pro m² Stallboden möglich. Der dichte Besatz erhöht den Stress und begün- stigt Verhaltensstörungen wie Federpicken oder Kannibalismus.
- Biofuttermittel nicht ausreichend in guter Qualität verfügbar?
Eiweißfuttermittel für Biolegehennen stehen in Deutschland nicht ausreichend
zur Verfügung. Große Futtermühlen müssen für ihre großen Biokunden riesige
Mengen einkaufen und sind in der Vergangenheit schon einige male an zwei-
felhafte Herkünfte mit pesitzidbelasteter Ware geraten.
- die Biorichtlinien werden zum Zweck der Gewinnmaximierung gelegentlich nicht eingehalten? Lesen Sie in den folgenden Links über mangelhafte Einhaltung der Richtlinien in großen Betrieben:
- mangelnde Transparenz großer Betriebe? Die Zahl der gehaltenen Hennen wird oft verschleiert. Es ist auf Internetseiten dann nur die Rede von der Anzahl der Ställe und der Anzahl der Herden, die konkrete Anzahl der Hühner fehlt jedoch. Manchmal werden die Betriebe auch als Familienbetriebe dargestellt, obwohl sie mehrere zehntausende Tiere halten und in Erzeugerzusammen- schlüssen organisiert sind.
Abschließend zu nennen:
- geringere Betreuungsintensität (mehr Tiere je Arbeitskraft)?
- Kostendruck auf kleine bäuerliche Betriebe?
- statt bäuerlicher Erzeugung Produktion in undurchschaubaren
Firmengeflechten?
Bilder vom Stall und Wintergarten bei Gallina: